Dienstag, 9. Juni 2015

Unsere Sonne 3D

Stereobilder von großen Objekten erfordern spezielle Techniken um einen räumlichen Eindruck mit Tiefet zu gewährleisten.
Je größer und weiter weg das abzubildende Objekt sich befindet, um so größer muss daher auch der virtuelle Augenabstand sein. (Hyperspatial)

Hier ein 3D Anaglyphen Bild der Sonne für die rot-cyan Brille.

Es wurden zwei Bilder innerhalb eines zeitlichen Abstandes gemacht, um so in Folge von Erddrehung und Bewegung der Erde um die Sonne einen gewissen Winkelabstand der beiden Bilder, welche die Basis für das Anaglyphenbild bilden  zu gewährleisten.
Der Abstand dürfte bei den Einzelbildern hier einer Strecke von etwa 200 Km entsprechen.




Anaglyphenbild der Sonne
Um eine stärkere Raumwirkung zu erzeugen wurde hier ein Raumfahrzeug in den Vordergrund eingefügt.
Das raumfahrzeug wurde zwei Bildern der NASA entnommen welche zufällig eine Raumwirkung hatten. 



Um die Sonne zu fotografieren benötigt man selbstverständlich einen speziellen Sonnenfilter, welcher unbedingt  vor dem Tubus des Objektives oder Fernrohres, dort wo das Licht eintritt montiert werden muss.

Optische Linsen bündeln das Sonnenlicht und bereits mit einer einfachen Lupe ist man in der Lage so im Brennpunkt der Linse das Licht so stark zu bündeln, das Papier oder Holz beinahe sofort verkohlen und in Flammen aufgehen ( was den Ausdruck Brennpunkt bereits erklärt). Kaum auszudenken, wenn man sich vorstellt an dessen Stelle würde ein Auge versuchen die Sonne durch diese Linse zu beobachten.

Auch unser Auge ist ein wenn auch biologisches optisches Linsensystem mit einem Brennpunkt an der Rückwand des Augapfels. Weshalb man auch mit bloßem Auge niemals direkt in die Sonne blicken sollte weil Irreparable Augenschäden die Folge sein können.



Das gleiche Bild nur mit unserem Stern Sonne vom 27. August 2014
(Mit einer rot-cyan Brille zu betrachten)
Fotografiert wurden die Bilder mit eine einfachen Kompaktkamera, Olympus VG130 14 MP.
welche mittels einer speziellen Halterung vor das Okular eines Spektives aus ehemals russischen Militärbeständen montiert wurde.
Das Spektiv bietet lediglich eine zwanzigfache Vergrößerung ist allerdings von hoher Güte und bietet eine gute schärfe. Das optische zoom der Kamera vergrößert nochmals um einen gewissen Faktor, so dass hiermit bereits mehr als Format füllende Aufnahmen unserer Sonne in ausreichender Qualität möglich sind.

Selbstverständlich sind mit großen und teuren astronomischen Fernrohren und SLR noch bessere Bilder möglich aber für diese einfachen und Kostengünstigen Instrumente sind die Resultate doch beachtlich.
Das Spektiv hatte ich Anfang der Neunziger auf einem Flohmarkt in Berlin für gerade einmal 15 Mark erstanden. Die Kamera hat gebracht gerade mal 50 Euro gekostet und befand sich ebenfalls bereits in meinem Besitz, Lediglich Halterung (ca. 25 Euro) und Filter wurden speziell angeschafft.

Den Filter zum Aufstecken habe ich aus einer Sonnenfilterfolie von Baader (In Din A4 Größe für 26 Euro)  und dem Verschlussstopfen einer alten Pappröhre selbst gebaut, Die Baader Sonnenfilter Folie besteht aus dem gleichen Material wie die Folien, welche in den Brillen verwendet werden, welche es bei Sonnenfinsternissen zu kaufen gibt und ist so ergiebig, das ich hieraus bereits drei verschiedene Filter gebaut habe.

Mindestens ein stabiles Stativ sollte jeder Fotoamateur letztendlich  ohnehin in seinem Bestand haben.





Die Ausrüstung, mit welcher die Bilder erstellt wurden (rechts)
(Einfaches 2D Bild)


Um zwei scharfe Bilder zu erhalten wurden insgesamt vier Bilder verwendet, wobei jeweils zwei dieser Bilder mittels einer speziellen Software  (Fitswork4) miteinander kombiniert wurden. Diese Stacking genannte Methode kombiniert mehrere Bilder miteinander was die Details eines Objektes stärker und deutlicher zum Vorschein bringt.
So ist es in der Astrofotografie möglich  mehr Sterne aus den einzelnen Aufnahmen zum Vorschein zu bringen als auf den jeweiligen Einzelbildern jeweils vorab zu erkennen waren.
Die resultierenden Bilder müssen allerdings ebenfalls nochmals bearbeitet werden, um Schärfe, Weißabgleich usw noch einzustellen.

Die Oberfläche unserer Sonne  ist eigentlich weiß, da das abgestrahlte Licht für das Menschliche Auge aus allen Spektren zusammengesetzt ist, was additiv für unser Auge weißes Licht ergibt. Allerdings assoziieren wir Menschen wärme und Licht mit Feuer oder Kerzenschein , welches im Allgemeinen eine gelbe bis rote Färbung aufweist.. Daher werden Bilder von der Sonne und Ihrer Oberfläche meist gelb bis rot eingefärbt um einen Eindruck von Feuer und Hitze hervor zu rufen.
Daher wurden auch die hier vorliegenden Bilder entsprechend gefärbt, nicht zuletzt auch um die Raumwirkung noch etwas zu intensivieren.

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